Market Garden
Das Konzept
Unser Market Garden Konzept inkludiert u.a. die Bereiche Permakultur, Mischkultur und Mulchsysteme.
Durch Blühstreifen, Totholz und Gehölze schaffen wir außerdem zusätzlichen Wohn- und Brutraum, was die Biodiversität fördert und uns bei der Regulation von Schädlingen hilft.
Unsere Hühner leben auf dem Bereich der Obstgehölze und Sträucher, wodurch sie für uns die Schädlinge und Krankheiten dezimieren, da sie Fallobst das fressen. Laufententen sorgen im Garten für die Schnecken-Kontrolle und liefern, wie die Hühner, durch ihre Ausscheidungen wertvollen organischen Dünger.
Wir arbeiten mit Mischkultur, Fruchtfolge, Mulch und minimaler Bodenbearbeitung. So bleibt die Fruchtbarkeit erhalten und die Erosion wird stark begrenzt, damit unsere Böden enkeltauglich bleiben und wir gesunde Produkte erhalten.
Neben Obst und Gemüse verkaufen wir auch Jungpflanzen, diese sind in der Regel alte Sorte oder Raritäten, da uns der Erhalt alter Sorten wichtig ist. Des Weiteren nutzen wir ausschließlich nachbauwürdiges Bio oder Demeter Saatgut, damit die Saat gewonnen und in der nächsten Saison genutzt werden kann.
Wieso Mischkultur?
Die Mischkultur besteht aus Partnern, die sich gegenseitig unterstützen und die Vielfalt erhöhen. Diese Form des Anbaus kommt der Natur am nächsten, da hier viele Arten auf engem Raum gemeinsam leben und dementsprechend die Biodiversität erhöhen.
Am bekanntesten ist wohl die gemeinsame Kultur von Kürbis, Bohnen und Mais. Der Mais bietet den Bohnen eine Rankhilfe, lockert den Boden tiefgründig durch seine Pfahlwurzel und ernährt das Bodenleben durch seine Wurzelexsudate. Die Bohnen leben in Symbiose mit den Knöllchenbakterien, wodurch der Boden mit Stickstoff angereichert wird, was wiederum die Starkzehrer ernährt. Der Kürbis fungiert als Bodendecker, wodurch Erosion und Verdunstung reduziert werden.
Diese Mischkulturen gibt es natürlich nicht nur im Gemüsebau. Diese Methode findet ebenfalls in Bauerngärten oder im Obstanbau Anwendung.
Wieso Mulch?
Mulch bzw. Streu bezeichnet totes organisches Material, welches auf dem Boden liegt – z.B. das Laub in den Wäldern oder das Stroh auf den Feldern nach der Ernte des Getreides.
Es gibt allerdings auch sogenannten Lebend-Mulch. Hierzu zählen niedrig wachsende Pflanzen, die den Boden bedecken und ernähren. Der bekannteste Vertreter dürfte der Klee sein.
Mulch entsteht also auf ganz natürliche Weise durch Laubfall oder das Absterben von Pflanzen. Wir können hier allerdings auch aktiv eingreifen, indem wir Mulch ausbringen oder Lebend-Mulch aussäen.
Mulch schützt den Boden vor Austrocknung, da die Sonne nicht mit voller Intensität auf den dunklen Boden strahlt. Hierdurch wird der Boden zum einen nicht so stark erhitzt und zum anderen kann Wasserdampf nicht so einfach die Mulchdecke verlassen.
Mulch schützt den Boden auch vor Erosion durch Regen. Die Geschwindigkeit, mit der Niederschlag auf den Boden trifft, wird gebremst, wodurch der Erdboden nicht weggespült wird. Das Wasser kann am Mulch hinabperlen und dann langsam im Erdreich versickern.
Mulch ist ebenfalls wichtig für den Wasserhaushalt, da an ihm Tau kondensiert und so in den Boden gelangt. Gerade während Dürreperioden ist jeder Tropfen kostbar. Deshalb sollten wir alle Mittel nutzen, um das wertvolle Gut einzufangen und zu halten.
Die Erosion durch Wind wird ebenfalls stark reduziert, da er die obere humose Schicht des Bodens nicht einfach davonwehen kann. Mulch ist zudem Wohnraum für viele Lebewesen und ernährt das Bodenleben, wodurch die Nährstoffe wieder für unsere Pflanzen verfügbar werden.
Die Relevanz der Diversität
Durch biodiverse Lebensräume erhalten wir wichtige Arten, die sich dort vermehren können und direkten Einfluss auf elementare Faktoren haben.
Gerade Insekten sind hier als Maskottchen zu nennen, da sie für die Bestäubung zuständig sind und damit auch für unsere Lebensmittelversorgung. Aber nicht alle Insekten sind Bestäuber, manche leben als Jäger und schützen so unsere Pflanzen vor Fressfeinden. Auch eine Schädlingskontrolle übernehmen sie. Schlupfwespen-Arten zum Beispiel legen ihre Eier in Raupen, die die Pflanzen vertilgen möchten.
Die Diversität sorgt außerdem für die Reinhaltung von Luft, Wasser und Böden. Schwermetalle und Nitrate werden von Pilzen gehalten und gelangen so nicht in Gewässer. Pflanzen ziehen Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre und sorgen durch ihre Verdunstung für ein angenehmes Mikroklima. Die Bodenlebewesen lagern schließlich den Kohlenstoff dauerhaft im Boden ein, sobald sie totes Pflanzenmaterial zersetzen.